Geschichte von Spatz – seit 1935
„Ein Zelt von Spatz kaufen kommt einer Hochzeit gleich: Man geht damit einen Schwur ein. Egal ob der Reißverschluss klemmt oder eine Naht reißt – das Zelt wird, wenn es einmal defekt ist, lebenslang von Spatz repariert.“
1925 verbrachte der damals 13-jährige Hans Behrmann (1912–1999) seine erste Zeltnacht am ersten Schweizerischen Pfadfinder-Bundeslager in Bern. Kurz darauf nähte Behrmann als Leiter der Zeltbaugruppe des Pfadfinderzuges „Sparta“ in Zürich sein erstes eigenes Zelt.
Er und seine Kollegen nannten sich „Sparta-Zelt-Fabrik“, abgekürzt Spazefa, und die von ihnen hergestellten Zelte nannten sie schon damals Spatz. Mit den Lagerbeständen der Spazefa, die er für 200 Schweizer Franken erwarb, gründete Behrmann seine eigene Zelt-Manufaktur. Während des nächsten Schweizer Nationalen Pfadfinderlagers 10 Jahre später, 1935, verkaufte Hans Behrmann seine ersten Gruppenzelte unter dem Markennamen „Spatz“ an seine Pfadfinderfreunde. Damit fing alles an.
1941 erfand Hans Behrmann das Doppeldachzelt mit Innen- und Außenzelt. Das Unternehmen entwickelte sich zum erfolgreichsten Hersteller von Gruppenzelten in der Schweiz. Spatz ist zu diesem Zeitpunkt in der Schweiz vor allem wegen seiner großen Gruppenzelte, die von Familien, Schulen und Jugendorganisationen wie Pfadfindern eingesetzt werden, landesweit bekannt.
Die traditionellen Dreieckzelte werden nach den handgezeichneten Originalplänen von Behrmann in Handarbeit und aus Schweizer Materialien gefertigt. Die Aluminiumstangen von Alu Menziken werden in der hauseigenen Werkstatt zu Zeltstangen geschliffen. Die Baumwolle wird in Niederurnen von der Jenny Fabrics AG gewoben.
Spatz-Zelte zeichnen sich durch ein unschlagbares Raumklima aus: Morgens tropft kein Kondenswasser vom Zeltdach, es wird nicht so heiß wie in Synthetik-Zelten und die Luft im Inneren ist besser. Die Zelte gelten als Schweizer Wertarbeit wie Schweizer Uhren oder das Taschenmesser.
In den achtziger Jahren begann Behrmann, Aktien an die Belegschaft auszugeben. Die Mitarbeiter führten den Betrieb nach Behrmanns Tod im Jahr 1999 weiter.
2012 übernahm Marc Jansen den Spatz und baute den Outdoor-Bereich aus. Wegen ungenügendem Umsatz wurde der Spatz anfangs 2016 „gegroundet“.
2020 erwarb Beat Zaugg (SCOTT Sports SA) das Unternehmen, mit dem Ziel, den Spatz mit der nötigen Unterstützung und dem Rückhalt wieder höher fliegen zu lassen. So stoßen zu den bisherigen Spatz‐Mitarbeitenden des Produktions‐ und Reparaturzentrums nun weitere Mitarbeiter in Zürich dazu.